Industrie- und Handelskammer

Die Industrie- und Handelskammer, auch bekannt als IHK, ist eine öffentlich-rechtliche Organisation, die Unternehmen in verschiedenen Bereichen unterstützt. Die IHK arbeitet auf regionaler Ebene und vertritt die Interessen von Unternehmen gegenüber politischen Entscheidungsträgern. Auf internationaler Ebene wird die IHK oft als Chamber of Commerce and Industry (CCI) bezeichnet.

Aktualisiert: März 2023

Autoren: givve® Redaktionsteam

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Was ist die Industrie- und Handelskammer?

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) ist eine öffentlich-rechtliche Körperschaft. Sie erfüllt Aufgaben, die traditionell vom Staat übernommen werden, wie zum Beispiel die Förderung des wirtschaftlichen Wachstums, die Vermittlung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie die Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Unternehmen.

Bereits im 19. Jahrhundert gab es in einigen Regionen Vereine und Verbände, die die Interessen vom Handel und Gewerbe vertraten. Mit der zunehmenden Industrialisierung und dem wachsenden Handelsvolumen wurde die Notwendigkeit einer institutionalisierten Interessensvertretung immer deutlicher. Aus diesem Grund wurden in Deutschland im Laufe der Zeit immer mehr IHKs gegründet.

Heute gibt es insgesamt 79 IHKs in Deutschland, die in der Regel für ein bestimmtes Gebiet zuständig sind. Jede IHK ist in ihrer Struktur und ihren Aufgaben etwas unterschiedlich. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass die IHKs sich an den regionalen Bedürfnissen der Unternehmen orientieren. In der Regel haben alle IHKs jedoch ähnliche Aufgaben und bieten ähnliche Dienstleistungen an.

Welche Aufgabe hat die Industrie- und Handelskammer?

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat verschiedene Aufgaben, um Unternehmen in ihrem Bereich zu unterstützen und zu fördern:

  • Unterstützung von Unternehmen: Die IHK bietet Beratung und Unterstützung für Unternehmen in verschiedenen Bereichen, wie beispielsweise bei der Suche nach Fachkräften oder bei Fragen der Unternehmensführung.
  • Vertretung von Interessen: Die IHK vertritt die Interessen von Unternehmen gegenüber den Kommunen und anderen politischen Entscheidungsträgern.
  • Förderung von Berufen: Die IHK fördert kaufmännische und gewerbliche Berufe und setzt sich für die Ausbildung und Weiterbildung von Fachkräften ein.
  • Weiterbildung: Die IHK bietet Weiterbildungen und Seminare für Mitarbeiter und Führungskräfte an, um deren fachliche und persönliche Kompetenzen zu stärken.
  • Schlichtung von Streitigkeiten: Die IHK fungiert als Schiedsstelle bei Streitigkeiten zwischen Unternehmen oder zwischen Unternehmen und Verbrauchern.
  • Ausstellung von Dokumenten: Die IHK stellt verschiedene Dokumente aus, wie beispielsweise Ursprungszeugnisse oder Handelsregisterauszüge.
  • Netzwerkbildung: Die IHK fördert die Vernetzung von Unternehmen und bietet Plattformen zum Austausch und zur Zusammenarbeit an.
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Wie wird die IHK finanziert?

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) finanziert sich überwiegend durch Beiträge ihrer Mitglieder. Die Mitgliedschaft in der IHK ist für Unternehmen gesetzlich vorgeschrieben, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen, wie beispielsweise eine gewerbliche oder industrielle Tätigkeit ausüben oder bestimmte Größenkriterien erfüllen.

Die Höhe des Beitrags richtet sich in der Regel nach der Größe des Unternehmens und seinem Umsatz. Neben den Mitgliedsbeiträgen gibt es auch Einnahmen aus verschiedenen Dienstleistungen und Angeboten der IHK, wie beispielsweise aus der Organisation von Seminaren und Weiterbildungen oder aus der Ausstellung von Dokumenten wie Handelsregisterauszügen.

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Wie hoch sind die Kosten einer IHK Mitgliedschaft?

Die Kosten einer Mitgliedschaft in der Industrie- und Handelskammer (IHK) setzen sich aus einem Grundbetrag und einer Umlage zusammen. Der Grundbetrag ist für alle Mitglieder gleich und variiert je nach Region und Größe des Unternehmens.

Zusätzlich zum Grundbetrag wird eine Umlage erhoben, die auf Basis des Gewerbeertrags ermittelt wird. Der Gewerbeertrag ist eine Größe, die vom Finanzamt ermittelt wird und im Wesentlichen aus dem Betriebsgewinn und den Betriebsausgaben des Unternehmens besteht.

Welche Vor- und Nachteile ergeben sich durch die Industrie- und Handelskammern?

Hier sind einige Vor- und Nachteile der Industrie- und Handelskammern:

Vorteile

  • Vertretung von Unternehmensinteressen
  • Beratung und Unterstützung
  • Bildungs- und Weiterbildungsangebote
  • Netzwerkbildung
  • Prüfung von Ausbildungsberufen

Nachteile

  • Pflichtmitgliedschaft – daraus resultieren immer IHK Kosten
  • Beitragspflicht – IHK Mitgliedschaftskosten sind oft hoch
  • Kritik an Lobbyarbeit
  • Fehlende Transparenz

IHK und DIHK - was ist der Unterschied?

Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) sind regionale Kammern. Sie sind in erster Linie für die Vertretung der Interessen der regionalen Unternehmen zuständig und bieten diesen verschiedene Dienstleistungen und Unterstützungsangebote an.

Der deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hingegen ist der Dachverband der IHKs in Deutschland. Er vertritt die Interessen der deutschen Wirtschaft auf nationaler und internationaler Ebene und fungiert als Schnittstelle zwischen der Wirtschaft und der Politik.