CO2 Emissionen - Was können wir tun?

Wie lassen sich CO2 Emissionen effektiv vermeiden und der bereits vorhandene CO2 Gehalt in der Atmosphäre reduzieren? Was können wir tun um die Klimaerwärmung zu stoppen und warum betrifft das Thema uns alle?

Welchen Unterschied macht ein halbes Grad weltweit aus?

Seit der Industrialisierung ist die Konzentration von Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre um ca. 50 % gestiegen. Vor allem durch die Verbrennung fossiler Energieträger (z.B. Kohle, Erdöl) sowie die rasante Ausweitung industrieller Produktion. Durch die Zunahme von Treibhausgasen in der Atmosphäre (u.a. CO2) wird der Treibhauseffekt verstärkt und es kommt zu einem Anstieg der Lufttemperatur (Vgl.).

Mit dem Pariser Klimaschutzabkommen hat sich die internationale Gemeinschaft in 2015 dazu verpflichtet, die Erderwärmung zu begrenzen, auf deutlich unter 2°C gegenüber vorindustriellem Niveau. Um die verheerenden Folgen des Klimawandels abzumildern, ist es das Ziel möglichst unter 1,5°C zu bleiben. Welchen Unterschied das halbe Grad weltweit ausmacht, haben Forschende untersucht mit folgendem Ergebnis (Vgl.): 

Bei einer globalen Erwärmung um 1,5°C

… werden in Europa 52% der Jahre so heiß wie das bisherige Rekordjahr 2016.

… werden 11% der weltweiten Landfläche von Überschwemmungen durch Flüsse bedroht. 

… steigt der Meeresspiegel, z.B. bei Cuxhaven um 34 cm

… werden 6% aller Insektenarten mehr als die Hälfte Ihres Lebensraumes verlieren. Ihr Risiko auszusterben steigt entsprechend.

Bei einer globalen Erwärmung um 2°C

… werden in Europa 88% der Jahre so heiß wie das bisherige Rekordjahr 2016.

… werden 21% der weltweiten Landfläche von Überschwemmungen durch Flüsse bedroht.

… steigt der Meeresspiegel, z.B. bei Cuxhaven um 53 cm.

… werden 18% aller Insektenarten mehr als die Hälfte Ihres Lebensraumes verlieren. Ihr Risiko auszusterben steigt entsprechend (Vgl.).

Laut dem Weltklimarat IPCC ist es immer noch möglich, die globale Erwärmung bis 2100 auf 1,5°C zu begrenzen. Dies erfordert jedoch rasche, weitreichende und beispiellose Veränderungen in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft. 

Kohlendioxid bzw. CO2 gehört zu den Molekülen, die Energie speichern und am längsten in der Atmosphäre verweilen. Wollen wir also die globale Erwärmung stoppen, müssen wir die CO2-Emissionen verringern und zwar massiv (Vgl.).

Der givve® GreenGuide beantwortet Ihre Fragen rund um die Themen Nachhaltigkeit, Klimawandel und Klimaschutz. 

Wie können wir den CO2-Gehalt in der Atmosphäre reduzieren?

Um den CO2- Gehalt zu reduzieren, muss CO2 gespeichert und bereits emittiertes CO2 gebunden werden. Die Speicherung von CO2 kann zum Beispiel auf natürlichem Wege über die Wiedervernässung von Mooren erfolgen. Bereits emittiertes CO2 kann unter anderem durch die Aufforstung von Wäldern der Atmosphäre wieder entzogen werden. 

CO2 durch Aufforstung der Atmosphäre entziehen

Eine Möglichkeit, bereits emittiertes CO2 zu reduzieren, ist es, durch gezielte Aufforstung Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen. 

Welches Potenzial steckt in Wäldern?

Nach einer Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH Zürich bietet die Natur eine äußerst effiziente Maßnahme zur Klimarettung. Laut den Forschenden könnte die Erde mit 4,4 Milliarden statt bisher 2,8 Milliarden Hektar bedeckt sein und damit etwa zwei Drittel der seit der industriellen Revolution durch Menschen verursachten klimaschädlichen CO2-Emissionen aufnehmen.

Intakte Wälder werden daher im Laufe ihres Lebens zu bedeutenden Kohlenstoffsenkern. Wenn ein Baum wächst, nimmt er CO2 aus der Luft auf. Einen Teil des so gewonnenen Kohlenstoffs baut er in Blätter, Wurzeln und den Stamm ein. Auf diese Weise entziehen Bäume der Atmosphäre das Treibhausgas. Es wird geschätzt, dass man theoretisch 900 Millionen Hektar (in etwa die Fläche der USA) zusätzlich bepflanzen und darüber hinaus die natürliche Verjüngung in den Wäldern fördern müsste, um zwischen 15% und sehr optimistisch 60% des menschengemachten CO2 zu binden (Vgl.). 

Es lohnt sich also, gesunde Wälder zu schützen. Denn vor allem alte, artenreiche Wälder sind in der Lage, große Mengen CO2 aufzunehmen und so bereits emittiertes CO2 der Atmosphäre zu entziehen und langfristig zu speichern.

Speicherung von CO2 durch Wiedervernässung von ehemaligen Mooren

Moore sind natürliche Kohlenstoffspeicher. Deswegen ist die Wiedervernässung von Mooren ein wichtiger Bestandteil von Klimaschutzmaßnahmen. Intakte Moore erlauben biologische Vielfalt ganz natürlich, ohne menschliche Kontrolle. 

In der Vergangenheit wurden Moore häufig entwässert, um daraus eine Nutzfläche z.B. für Land- und Forstwirtschaft zu machen. Doch heute wissen wir, dass der Untergrund eines Moors viel wertvoller ist als die entstandene Nutzfläche. Sterben Pflanzen ab, werden sie im sauren, sauerstoffarmen Wasser konserviert, mit der Zeit komprimiert und verwandeln sich allmählich zu Torf. Im Torf ist fast der komplette Kohlenstoff der Pflanzen gebunden, darum sind Moore effektive Kohlenstoffspeicher. Sie bergen weltweit mehr als doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Erde zusammen (Vgl. & Vgl.).

Als Gegenmaßnahme zur Trockenlegung der Moore blockiert man heute die Entwässerungsgräben. Das Wasser kann sich dadurch wieder stauen und den Torf durchnässen. Nach einigen Jahren ist die Fläche dann wieder CO2-neutral, so wie in ihrem ursprünglichen Zustand. Schätzungsweise gibt es in Europa 24 Millionen Hektar Moorböden, davon sind ca. ⅔ entwässert. In Deutschland sind entwässerte Moore für mehr als 5% der jährlichen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich (Vgl.). Die Wiedervernässung von Mooren zu unterstützen, um CO2 langfristig zu speichern und damit der Erderwärmung entgegenzuwirken, ist daher eine wichtige und sinnvolle Maßnahme.

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