Handwerkskammer

Die Handwerkskammer, abgekürzt als HWK, ist eine wichtige Institution in Deutschland, die das Handwerk in vielerlei Hinsicht unterstützt und fördert. Mit insgesamt 53 Handwerkskammern im Land spielt sie eine bedeutende Rolle in unserer Wirtschaft und erfüllt zahlreiche Aufgaben und Funktionen, um die Interessen und Belange des Handwerkssektors zu vertreten und zu stärken.

Aktualisiert: November 2023

Autoren: givve® Redaktionsteam

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Was ist eine Handwerkskammer?

Eine Handwerkskammer ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die auf Grundlage der Handwerksordnung (HwO) in Deutschland eingerichtet ist. In der Regel existiert eine eigene Handwerkskammer für jedes Bundesland oder jede Region. Die Hauptaufgabe einer Handwerkskammer besteht darin, die Interessen der Handwerksbetriebe zu vertreten und zu fördern. Handwerkskammern fungieren als wichtige Schnittstelle zwischen den Handwerksbetrieben und verschiedenen Akteuren, darunter die Politik, die Verwaltung und andere Institutionen. Sie spielen eine bedeutende Rolle bei der Unterstützung und Regulierung des Handwerkssektors in Deutschland.

Welche Aufgaben hat eine Handwerkskammer?

Eine Handwerkskammer erfüllt eine Vielzahl von Aufgaben und Funktionen, die darauf abzielen, das Handwerk in vielerlei Hinsicht zu stärken und zu fördern. Hier sind die wichtigsten Aufgaben einer Handwerkskammer im Überblick:

  1. Interessenvertretung: Die Handwerkskammer vertritt die Interessen des Handwerkssektors gegenüber der Politik, der Verwaltung und anderen relevanten Akteuren. Sie setzt sich aktiv für die Anliegen der Handwerksbetriebe ein und hilft bei der Durchsetzung dieser Interessen.
  2. Beratung und Unterstützung: Handwerkskammern bieten Beratung und Unterstützung für Handwerksbetriebe in verschiedenen Bereichen. Dazu gehören Themen wie Betriebsführung, Finanzierung, Innovation, Technologie und vieles mehr. Sie dienen als wertvolle Informationsquelle und Ressource für Handwerker.
  3. Ausbildung, Weiterbildung und Prüfung: Handwerkskammern organisieren und überwachen die handwerkliche Ausbildung und erstellen Prüfungsordnungen. Sie sind verantwortlich für die Durchführung von Gesellen- und Meisterprüfungen. Zudem bieten sie Weiterbildungsprogramme und Kurse an, um die Qualifikationen der Handwerker zu verbessern.
  4. Wirtschaftsförderung: Handwerkskammern unterstützen bei Existenzgründungen und bieten Förderprogramme für Handwerksbetriebe an. Sie tragen zur Förderung der regionalen Wirtschaft bei, indem sie Unternehmen dabei helfen, erfolgreich zu wachsen und sich zu etablieren.
  5. Schlichtung und Streitbeilegung: Bei Konflikten zwischen Handwerksbetrieben oder zwischen Handwerkern und Kunden bieten Handwerkskammern Schlichtungsstellen an. Diese helfen, Konflikte auf faire und gerechte Weise beizulegen, was zur Stärkung des Vertrauens im Handwerk beiträgt.

Handwerkskammer Pflicht - welche Betriebe müssen sich eintragen?

Für jedes handwerkliche Gewerbe besteht eine Pflichtmitgliedschaft bei der zuständigen Handwerkskammer. Solange das Unternehmen besteht, muss man bei der Handwerkskammer eingetragen sein. Das gilt auch für Kleinbetriebe. Bei gemischt-gewerblichen Betrieben erfolgt eine betragsmäßige Abgrenzung zwischen HWK und IHK.

Befreiung von den Beiträgen der Handwerkskammer

Grundsätzlich müssen alle eingetragenen Handwerksbetriebe den jährlichen Pflichtbeitrag an die Handwerkskammer entrichten. Die Höhe dieses Beitrags variiert je nach Betriebsgröße und Umsatz des Unternehmens.

Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regel:

  1. Kleinbetriebe: Kleinbetriebe, die einen bestimmten Gewerbeertrag nicht überschreiten, sind in vielen Regionen von der Pflicht zur Beitragszahlung befreit. Die genaue Schwelle, die für die Befreiung gilt, kann je nach Region unterschiedlich sein.
  2. Existenzgründer: Existenzgründer, die sich erstmals bei der Handwerkskammer anmelden, sind im ersten Kalenderjahr der Anmeldung von der Beitragszahlung befreit, sofern sie einen bestimmten Gewerbeertrag nicht überschreiten. Auch hier kann die Höhe dieser Schwelle je nach Region variieren.

Warum sind HWK so wichtig?

Handwerkskammern (HWK) spielen eine entscheidende Rolle in der Wirtschaft und Gesellschaft. Sie erfüllen eine Vielzahl von Funktionen, die das Handwerk stärken und fördern:

  • Wirtschaftsförderung - Handwerkskammern tragen zur Wirtschaftsförderung bei, indem sie Unterstützung und Beratung für Handwerksbetriebe bieten. Sie fördern die Gründung neuer Unternehmen und helfen bei der Entwicklung bestehender Betriebe. 
  • Qualitätssicherung - Handwerkskammern spielen eine Schlüsselrolle bei der Sicherung der Qualität von handwerklichen Dienstleistungen und Produkten. Sie setzen Qualitätsstandards und überwachen die Einhaltung dieser Standards durch Prüfungen und Zertifizierungen. 
  • Unterstützung für Kleinbetriebe - Handwerkskammern bieten gezielte Unterstützung für Kleinbetriebe, darunter Existenzgründer. Dies umfasst finanzielle Erleichterungen, Beratungsdienstleistungen und Netzwerkmöglichkeiten, um Kleinbetrieben den Einstieg und das Wachstum im Handwerkssektor zu erleichtern.
  • Ausbildung und Nachwuchsförderung - Die Handwerkskammern organisieren und überwachen die handwerkliche Ausbildung und setzen sich für die Nachwuchsförderung ein. 
  • Netzwerkbildung - Handwerkskammern fördern die Bildung von Netzwerken und Kooperationen zwischen Handwerksbetrieben, Unternehmen und anderen Institutionen.