Definition - was ist Sharing Economy?
Die Sharing Economy bezieht sich also auf ein wirtschaftliches Modell, bei dem Individuen, Unternehmen und Organisationen Ressourcen und Dienstleistungen auf gemeinschaftliche Weise nutzen.
Die Sharing Economy, wörtlich als "Wirtschaft des Teilens" übersetzt, ist ein sozioökonomisches System, das auf der Idee des gemeinsamen Nutzens von Ressourcen und Dienstleistungen basiert. Was bedeutet Sharing Economy genau für Sie und Ihr Unternehmen? Erfahren Sie alles Wissenswerte in der givve® Infothek!
Aktualisiert: September 2023
Die Sharing Economy bezieht sich also auf ein wirtschaftliches Modell, bei dem Individuen, Unternehmen und Organisationen Ressourcen und Dienstleistungen auf gemeinschaftliche Weise nutzen.
In diesem Modell teilen Privatpersonen oder Unternehmen oft über Online-Plattformen ihre ungenutzten oder überschüssigen Ressourcen. Dieses Konzept steht im Gegensatz zur traditionellen linearen Konsumhaltung und fördert den Gedanken der gemeinsamen Nutzung, des Tauschens, Leihens, Mietens oder Schenkens von Gütern und Dienstleistungen.
In der Sharing Economy werden in der Regel Online-Plattformen als Vermittler eingesetzt, um den Zugang zu diesen gemeinsam genutzten Ressourcen zu erleichtern. Personen, die Ressourcen anbieten, können über diese Plattformen ihre Angebote präsentieren, während potenzielle Nutzer die Möglichkeit haben, die gewünschten Ressourcen oder Dienstleistungen zu finden und zu nutzen.
Die Sharing Economy erstreckt sich über verschiedene Bereiche, darunter:
Kollaborativer Konsum bezieht sich auf die gemeinschaftliche Nutzung und den geteilten Zugang zu materiellen und immateriellen Gütern, um die Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen. Dieses Konzept basiert auf der Idee der Zusammenarbeit und des gemeinsamen Handelns, um Ressourcen effizienter zu nutzen, nachhaltiges Verhalten zu fördern und eine stärkere Gemeinschaftsbildung zu ermöglichen.
Im Mittelpunkt des kollaborativen Konsums stehen einige zentrale Faktoren. Durch das Teilen von Ressourcen werden diese besser ausgelastet, was den Bedarf an Neuproduktion reduziert und somit positiv zur Nachhaltigkeit beiträgt. Kollaborativer Konsum fördert eine bewusstere und verantwortungsbewusstere Nutzung von Ressourcen. Indem Menschen gemeinsam Ressourcen teilen, wird der Fokus weg von reinem Eigentum hin zu einer geteilten Verantwortung verschoben.
Das Teilen und Tauschen von Gütern führen zu einer effizienteren Nutzung vorhandener Ressourcen. Dies kann zu einer Verringerung von Überproduktion und Verschwendung führen.
Der kollaborative Konsum umfasst verschiedene Formen des Teilens, Schenkens, Handelns und Tauschens. Der Gemeinschaftsgedanke steht dabei im Zentrum.
Redistribution Markets beziehen sich auf Plattformen und Modelle, die den Weiterverkauf und die Wiederverwendung von gebrauchten Produkten ermöglichen. Diese Märkte fördern die Langlebigkeit von Gütern und tragen dazu bei, den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern, anstatt sie nach einmaliger Nutzung wegzuwerfen. Ein bekanntes Beispiel für ein Redistribution Market ist eBay oder Kleinanzeigen, wo Einzelpersonen und Unternehmen gebrauchte Artikel kaufen und verkaufen können.
Collaborative Lifestyles, auch als gemeinschaftliche Lebensstile bezeichnet, umfassen verschiedene Praktiken des gemeinsamen Nutzens von Ressourcen und Dienstleistungen. Dieses Konzept spiegelt sich in Aktivitäten wie Coworking, Carsharing, Foodsharing, Mitfahrgelegenheiten und Couchsurfing wider. Plattformen wie BlaBlaCar erleichtern das Teilen von Fahrten zwischen verschiedenen Personen, während Coworking-Räume es Freelancern und Unternehmen ermöglichen, gemeinsam Arbeitsbereiche zu nutzen.
Product-Service-Systems (PSS) beziehen sich auf Geschäftsmodelle, bei denen Unternehmen nicht mehr nur Produkte verkaufen, sondern auch Dienstleistungen und Erfahrungen im Zusammenhang mit diesen Produkten anbieten. Dieses Modell liegt Plattformen wie Airbnb, Netflix und Spotify zugrunde. Anstatt DVDs oder CDs zu kaufen, können Nutzer durch Abonnements auf eine breite Palette von Inhalten zugreifen. Airbnb ermöglicht es Menschen, ihre Häuser als Unterkünfte zu vermieten, wodurch der Fokus auf der Nutzung von Räumen liegt, anstatt sie zu besitzen.
Dezentrale Netzwerke sind soziale und wirtschaftliche Systeme, die auf der Vernetzung von Unternehmen und Privatpersonen basieren. Diese Netzwerke ermöglichen den Austausch von Ressourcen, Dienstleistungen und Informationen ohne die Notwendigkeit traditioneller zentraler Autoritäten oder Vermittler. Sie stützen sich auf moderne Technologien, insbesondere das Internet, um Interaktionen zu erleichtern und den Zugang zu Ressourcen zu demokratisieren.
Innerhalb dezentraler Netzwerke gibt es zwei Hauptmodelle:
Die Devise "Benutzen statt Besitzen" steht im Zentrum dieser dezentralen Netzwerke. Anstatt Dinge physisch zu besitzen, können Menschen Ressourcen oder Dienstleistungen nach Bedarf nutzen, was zu einer effizienteren Nutzung und einem reduzierten Ressourcenverbrauch führen kann.
Um Vertrauen und Qualitätssicherung innerhalb dieser Netzwerke zu gewährleisten, setzen viele Plattformen auf Bewertungs- und Ranking-Systeme. Teilnehmer können Erfahrungen und Feedback teilen, was anderen Nutzern bei der Entscheidungsfindung hilft.
Die Sharing Economy bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, bei denen Unternehmen und Plattformen Ressourcen und Dienstleistungen gemeinschaftlich zur Verfügung stellen. Hier sind einige Beispiele und wie sie das Sharing Economy Modell nutzen:
Die Sharing Economy bietet eine Vielzahl von Modellen, die auf unterschiedliche Arten des Teilens, Tauschens und gemeinsamen Nutzens von Ressourcen basieren. Diese Modelle reichen von Geschäftskunden bis hin zu Privatpersonen und ermöglichen den effizienten Einsatz von Ressourcen, die Reduzierung von Verschwendung und die Stärkung sozialer Bindungen.
Beim B2B-Modell stellen Unternehmen anderen Unternehmen Ressourcen oder Dienstleistungen zur Verfügung. Dieses Modell ermöglicht eine effiziente Ressourcennutzung und kann dazu beitragen, Kosten zu senken. Ein Beispiel hierfür ist die gemeinsame Nutzung von Produktionsanlagen oder die Vermietung von Ausrüstung zwischen Unternehmen.
Das B2C-Modell umfasst Unternehmen, die Güter oder Dienstleistungen direkt an Privatpersonen vermieten oder verleihen. Hierbei können Unternehmen ihre ungenutzten Ressourcen besser auslasten, indem sie sie an Endverbraucher anbieten.
Das P2P- oder C2C-Modell ermöglicht Privatpersonen den direkten Austausch von Ressourcen, sei es durch Verkauf, Tausch oder Verleih. In diesem Modell können Menschen untereinander Gegenstände teilen, die sie nicht ständig nutzen, was zu einer besseren Ressourcennutzung führt. Plattformen wie eBay, Craigslist oder Vinted sind Beispiele für P2P- oder C2C-Modelle.
Die Sharing Economy bringt sowohl positive als auch negative Auswirkungen mit sich. Während sie das Potenzial hat, Ressourcen effizienter zu nutzen und soziale Interaktionen zu fördern, sind auch Herausforderungen wie unregulierte Märkte und mögliche negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu berücksichtigen.
Die Sharing Economy trägt zur Reduzierung von Überkonsum und zur nachhaltigeren Nutzung von Ressourcen bei. Durch das Teilen und Wiederverwenden von Produkten wird die Notwendigkeit von Neuproduktionen verringert, was wiederum zur Reduzierung von Umweltauswirkungen beitragen kann.
Die Sharing Economy fördert bewussteren Konsum, da Menschen eher dazu neigen, Ressourcen zu nutzen, wenn sie sie wirklich benötigen. Dies spart nicht nur Geld, sondern führt auch zu einer effektiveren Nutzung vorhandener Güter.
Die Möglichkeit, gebrauchte Güter zu kaufen oder zu mieten, fördert den Second-Hand-Markt und verlängert die Lebensdauer von Produkten. Darüber hinaus tragen Plattformen für Fahrdienste wie Uber und Carsharing-Dienste dazu bei, die Zahl der Autos auf den Straßen zu verringern und das Verkehrsaufkommen zu reduzieren.
Durch die häufigere Nutzung von gemeinsam genutzten Ressourcen können Produkte schneller verschleißen, was zu einer verkürzten Lebensdauer führen kann. Dies kann zu einem erhöhten Bedarf an Reparaturen oder Ersatz führen.
Die vermehrte Nutzung von Wohnraum für kurzfristige Vermietungen über Plattformen wie Airbnb kann zu einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum in bestimmten Städten führen, da Wohnungen für langfristige Mieter nicht verfügbar sind.
Obwohl Fahrdienste das Verkehrsaufkommen reduzieren können, tragen sie möglicherweise zu einer erhöhten Fahrzeugnutzung bei, was wiederum die Emissionen erhöhen kann, insbesondere wenn die genutzten Fahrzeuge nicht umweltfreundlich sind.
Plattformen in der Sharing Economy können zu einer Konzentration von Kapital und Macht führen, wodurch traditionelle Geschäftsmodelle verdrängt werden. Dies wird manchmal als Plattformkapitalismus bezeichnet.
In vielen Bereichen der Sharing Economy gibt es noch keine klaren Regulierungsrichtlinien, was zu rechtlichen Unsicherheiten und möglichen Ausnutzungen führen kann. Manche Plattformen, die ursprünglich auf sozialen Austausch und Gemeinschaftsgeist ausgelegt waren, könnten im Laufe der Zeit kommerzialisiert werden und den ursprünglichen sozialen Ansatz verlieren.
Die Sharing Economy hat zweifellos eine bemerkenswerte Veränderung in der Art und Weise gebracht, wie Ressourcen genutzt und Dienstleistungen bereitgestellt werden. Sie hat das Potenzial, nachhaltigere Konsummuster zu fördern, soziale Interaktionen zu stärken und den Zugang zu Gütern und Dienstleistungen zu demokratisieren.
Der zukünftige Erfolg der Sharing Economy hängt von der Fähigkeit ab, eine ausgewogene Lösung zu finden, die die Vorteile maximiert und die negativen Auswirkungen minimiert. Durch kluge Regulierung, technologische Innovation und das Bewusstsein der Nutzer kann die Sharing Economy weiterhin eine positive Rolle in der Gestaltung der Wirtschaft und Gesellschaft spielen.
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