Arbeitszeugnis

Ein Arbeitszeugnis ist ein schriftliches Dokument, das Unternehmen ihren ehemaligen Angestellten ausstellt, um deren Arbeitsleistung und Verhalten während der Beschäftigung zu bewerten. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsrechts und kann für die weitere Karriere des Arbeitnehmers von großer Bedeutung sein.

Aktualisiert: März 2023

Autoren: givve® Redaktionsteam

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Was ist ein Arbeitszeugnis?

Ein Arbeitszeugnis ist ein schriftliches Dokument, das vom Arbeitgeber ausgestellt wird, um die Leistungen, das Verhalten und die Fähigkeiten eines Mitarbeiters oder einer Mitarbeiterin während der Beschäftigung zu bewerten. Es dient als Nachweis der Arbeitserfahrung und ist ein wichtiger Bestandteil bei der Suche nach neuen Arbeitsmöglichkeiten.

Welche Arten von Arbeitszeugnissen gibt es?

Es gibt drei Arten von Arbeitszeugnissen, die sich in ihrem Umfang und Inhalt unterscheiden:

  • Das qualifizierte Arbeitszeugnis ist die umfangreichste Form des Arbeitszeugnisses und gibt detaillierte Informationen über die Leistungen, Fähigkeiten und das Verhalten des Arbeitnehmers während der Beschäftigung wieder. Es muss gesetzliche Anforderungen erfüllen.
  • Das einfache Arbeitszeugnis hingegen gibt nur eine knappe Beschreibung der Tätigkeiten und des Zeitraums der Beschäftigung wieder und enthält keine Bewertung der Leistung oder des Verhaltens des Arbeitnehmers.
  • Das Zwischenzeugnis wird während der Beschäftigung ausgestellt und gibt Auskunft über den aktuellen Stand der Arbeit und Leistungen des Arbeitnehmers. Es kann in verschiedenen Situationen sinnvoll sein, z. B. bei einem internen Stellenwechsel oder bei Bewerbungen auf neue Arbeitsstellen.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine angestellte Person grundsätzlich Anspruch auf ein qualifiziertes Arbeitszeugnis hat, unabhängig davon, welche Art von Zeugnis im Arbeitsvertrag vereinbart wurde.

Wie ist ein Arbeitszeugnis aufgebaut?

Ein Arbeitszeugnis hat in der Regel einen festen Aufbau:

  • Einleitung: In der Einleitung werden der Name der angestellten Person, die Dauer der Beschäftigung sowie die Stelle genannt.
  • Beschreibung des Unternehmens: Hier wird das Unternehmen beschrieben. Es werden Informationen zur Größe und zum Tätigkeitsbereich des Unternehmens gegeben.
  • Beschreibung der Tätigkeit: In diesem Abschnitt wird beschrieben, welche Tätigkeiten während der Beschäftigung ausgeführt wurden.
  • Beurteilung der Leistung: Hier wird die Leistung bewertet. Es werden Informationen zu den Fähigkeiten, Kenntnissen und Erfahrungen gegeben und eine Einschätzung der Leistung und Erfolge während der Beschäftigung gemacht.
  • Beurteilung des Verhaltens: In diesem Abschnitt wird das Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden bewertet. Hier werden Soft Skills wie Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Kundenorientierung bewertet.
  • Beendigungsgrund: Hier wird der Grund für das Ende der Beschäftigung genannt. Dies kann eine Kündigung oder auch eine einvernehmliche Trennung sein.
  • Schlussformel: Das Arbeitszeugnis endet mit einer Schlussformel, die für die geleistete Arbeit dankt und für die Zukunft alles Gute wünscht.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Arbeitszeugnis eine objektive und wahrheitsgemäße Darstellung der Leistungen ist.

Wann und wie kann man ein qualifiziertes Arbeitszeugnis anfordern?

In der Regel sollte man ein qualifiziertes Arbeitszeugnis am Ende eines Arbeitsverhältnisses anfordern.

Es gibt jedoch keine gesetzliche Verpflichtung für den Arbeitgeber, ein Arbeitszeugnis automatisch auszustellen. Die angestellte Person muss es anfordern. Das bedeutet, dass man ein qualifiziertes Arbeitszeugnis auch ohne Kündigung anfordern kann, beispielsweise wenn man das Unternehmen verlässt, um sich weiterzubilden oder in den Ruhestand zu gehen.

Der Anspruch auf ein Arbeitszeugnis ergibt sich aus dem Arbeitsvertrag, aus Tarifverträgen oder aus dem Gesetz. Arbeitnehmende haben in der Regel das Recht, ein Arbeitszeugnis zu erhalten, wenn sie das Unternehmen verlassen. Der Anspruch kann jedoch auch dann bestehen, wenn das Arbeitsverhältnis noch besteht.

Die Frist für die Anforderung eines Arbeitszeugnisses beträgt in der Regel drei Jahre. Das bedeutet, dass man innerhalb von drei Jahren nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses ein Arbeitszeugnis anfordern kann. In der Probezeit gibt es keinen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis.

Was bedeuten die Arbeitszeugnisformulierungen?

Im Laufe der Zeit haben sich eine Reihe von Formulierung etabliert, die auf den ersten Blick aufzeigen, welche Leistungen erbracht wurden.

Kann man ein Arbeitszeugnis anfechten?

Es ist möglich, ein Arbeitszeugnis anzufechten, wenn man der Meinung ist, dass das Arbeitszeugnis ungerechtfertigte Kritik enthält oder die Leistungen nicht angemessen gewürdigt werden.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein Arbeitszeugnis in erster Linie eine subjektive Beurteilung des Arbeitgebers darstellt und dieser das Recht hat, seine eigene Meinung auszudrücken. Aus diesem Grund müssen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sorgfältig prüfen, ob die im Arbeitszeugnis enthaltenen Aussagen tatsächlich unangemessen oder falsch sind, bevor sie eine Anfechtung in Betracht ziehen.

Wenn eine direkte Einigung auf informellem Wege nicht möglich ist, kann man eine Klage vor dem Arbeitsgericht einreichen.

Darf man sein Arbeitszeugnis selbst schreiben?

Grundsätzlich hat man kein Recht darauf, das Arbeitszeugnis selbst zu schreiben. Allerdings hat man das Recht, das Arbeitszeugnis zu prüfen und gegebenenfalls Änderungen oder Ergänzungen zu verlangen. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Arbeitszeugnis fehlerhafte oder unzutreffende Aussagen enthält oder wichtige Leistungen und Erfolge nicht angemessen berücksichtigt werden.

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